Petrissage-Massagetechnik - Anleitungen, Handgriffe und Tipps
Die Petrissage ist eine besondere Massagetechnik und sie gehört zur traditionellen Massage. Das besagt auch, dass sie schon seit langer Zeit bekannt und keine Erfindung der neuesten Zeit ist, so, wie das bei vielen anderen Massagetechniken der Fall ist.
Als Petrissage wird ein Kneten oder Walken der Haut bezeichnet. Die Haut wird dabei mit beiden Händen erfasst und sie wird zwischen Daumen und Zeige- und/oder Mittelfinger gewalkt. Nicht nur die Haut kann so behandelt werden, sondern teilweise werden auch ganze Teile der Muskulatur in diese Behandlung mit einbezogen.
Der Unterschied zwischen dem Walken und dem Kneten bei der Petrissage besteht darin, dass beim Kneten ein Druck zwischen den Fingern ausgeübt wird. Beim Walken hingegen wird das Gewebe regelrecht auf die Knochen gepresst, die bessere Durchblutung wird dadurch erzeugt. Apropos bessere Durchblutung: Dies ist der eigentliche Sinn der Petrissage, eine bessere Durchblutung des Gewebes zu erreichen und damit eine Entspannung und tiefe Erholung zu fördern. Damit können am Ende Verspannungen gelockert oder sogar gänzlich gelöst werden. Es werden nicht nur leichte Probleme der Muskulatur bezüglich Verspannungen so behandelt, sondern auch extreme, wie zum Beispiel bei Menschen auftreten, die große Schmerzen im Schulterbereich durch das Arbeiten am Rechner haben oder bei Sportlern. Die Petrissage hat dabei noch einen angenehmen Nebeneffekt, den sicherlich vor allem Frauen zu schätzen wissen: Das Unterhautbindegewebe wird angeregt und gestrafft. Der Orangenhaut, die von so vielen Menschen gefürchtet, ja, gehasst, wird, kann somit entgegen gewirkt werden.
Bei der Petrissage wird aber nicht nur das Drücken des Gewebes angewendet, sondern Haut und Muskulatur werden auch gerollt. Eingesetzt werden dabei nur die Hände des Masseurs, Hilfsmittel kommen in der Regel nicht zum Einsatz. Die Vorgehensweise sollte bei der Petrissage langsam und rhythmisch sein, der Patient sollte in der Lage sein, sich ganz dem Masseur hinzugeben. Damit das erreicht wird, wird die Petrissage niemals zu Beginn einer Massageeinheit eingesetzt, sondern immer zwischendurch.
Als eine Art Untergruppe der Petrissage gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Behandlung zu intensivieren. DA ist zum Einen das Knuckling, bei dem nicht die Oberflächen der Finger, sondern die Knöchel für die Massagebewegungen eingesetzt werden. Sie werden rund über die zu behandelnden Stellen bewegt und hier immer von unten nach oben.
Eine andere Form der Petrissage ist das Scissoring, das nur über einen flachen Bereich ausgeführt wird und bei dem mit nur wenig Druck gearbeitet werden muss. Daumen und Mittelfinger werden dabei eingesetzt, allerdings werden beide Hände benötigt. Die Petrissage gilt als besonders effektiv und wird von den meisten Patienten als sehr angenehm empfunden.
Ein Hilfsmittel gibt es übrigens doch: Dabei handelt es sich um spezielle Düsen, die bei der Petrissage eingesetzt werden können. Dann findet die Behandlung im Wasser statt und wird auch nicht von einem Menschen per Hand ausgeführt. Der Patient setzt sich in ein Wasserbecken oder steht in einer speziellen Kabine. Aus den Düsen strömt nun warmes Wasser mit einem gewissen Druck. Der Strahl wird direkt auf die zu behandelnden Stellen geführt und die Konzentration erfolgt auf die schmerzenden Bereiche. Auch hierbei wird eine gesteigerte Durchblutung erreicht. Zudem soll damit bewirkt werden, dass in den behandelten Bereich mehr Nährstoffe gelangen und das Gewebe wiederum so besser von Toxinen befreit werden kann.
In leichter Form kann die Petrissage auch von einem Laien zu Hause angewendet werden, allerdings ist dann Vorsicht geboten. Falsch angewendet kann diese Massagetechnik auch Schaden anrichten und bereits vorhandene Verspannungen noch weiter verfestigen. Eine leichte Anwendung mit Drücken und Kneten ist aber möglich und gehört am ehesten in den Wellnessbereich. Wird die Petrissage medizinisch nötig, so ist ein Fachmann gefragt, der die Anwendung in richtiger Intensität und Wiederholung durchführt.