Friktion-Massagetechnik - Anleitungen, Handgriffe und Tipps
Eine spezielle Technik aus dem Bereich der traditionellen Massage ist die Friktion oder Friktionsmassage. Friktion heißt so viel wie Reibung. Der Masseur setzt bei der Massage die Handballen oder die Spitzen der Finger auf und führt dort kleine Bewegungen aus. Wichtig ist, dass dabei genau die Muskeln oder Sehnen berührt werden, die auch behandelt werden müssen.
Eingesetzt wird die Friktionsmassage vor allem dann, wenn es darum geht, Verhärtungen und Verspannungen zu lösen. Der Griff an sich kann sehr kraftvoll sein und daher starke Schmerzen verursachen. Es ist daher auf fachgemäße Durchführung der Technik zu achten.
Die Friktionsmassage wirkt auf die Muskeln, die auf anderem Wege nur schwer erreichbar sind. Es werden Muskeln erreicht, die sehr tief liegen, wie die Muskeln, die zwischen den Rippen verborgen sind. Oder es werden Muskeln beziehungsweise Muskelgruppen behandelt, die durch andere Muskeln überdeckt sind. Viel beachtet werden dabei häufig auch die kleinen und dünnen Muskeln, die sich an den Sehnen oder Sehnenplatten befinden sowie an Gelenken oder Bändern. Ein typisches Beispiel ist die Verletzung der Achillessehne oder der gefürchtet Tennisarm. Bei beiden Krankheitsbildern kann die Friktionsmassage sehr gute Dienste leisten. Mit Hilfe dieser Technik wird erreicht, dass sich Ablagerungen lockern, dass Narbenverwachsungen und Schwellungen gemindert werden und so weniger Probleme verursachen. Die Friktionsmassage gilt als anerkannt und überaus wirksam. Eingesetzt wird sie übrigens auch bei den Golfsportlern, wenn sie unter dem so genannten Golfarm leiden.
Eine spezielle Form der Friktionsmassage ist die Querfriktion. Dabei werden die Reibungen an den Übergängen von Muskeln und Sehnen durchgeführt oder auch an den Übergängen von Sehnen und Knochen. Diese Übergänge sind häufig leicht oder mittel entzündet, was durch Sport oder eine chronische Erkrankung der Fall sein kann. Dieser Zustand ist aber oft sehr schmerzhaft für den Patienten. Die Querfriktion soll eine besonders starke Durchblutung des gesamten behandelten Gewebes bewirken und damit eine höhere Entkrampfung auslösen. Die Entzündungen werden gemindert und sogar eingelagerte Ödeme sollen beseitigt werden können. Die Friktionsmassage kann sogar eine besondere Wirkung auf die Struktur der Sehnen haben.
Eine andere Sonderform der Friktion ist die so genannte Stäbchenmassage. Wie der Name schon vermuten lässt, wird dabei ein Stäbchen angewendet, welches auf den Punkt genau eingesetzt werden kann. Zur Anwendung kommen dabei dünne Holzstäbchen. Behandelt werden Verhärtungen von Muskeln oder Verklebungen der Sehnen mit diesem kleinen, aber überaus wirksamen Hilfsmittel. Diese Art der Massage kann aber sehr schmerzhaft sein.
Generell gilt, dass die Friktion nicht unbedingt die schmerzloseste Behandlungsform ist. Da meist beim Patienten ohnehin schon Schmerzen vorliegen, werden diese durch die Therapie natürlich noch verstärkt. Vor allem, wenn sich die Behandlung auf einen kleinen Punkt konzentriert, kann es sein, dass sie nicht als wirklich angenehm empfunden wird. Aber um die Schmerzen zu lindern, wird in der Regel Eis eingesetzt. Diese betäubt die zu behandelnde Körperstelle zuerst ein wenig, so dass sich die Behandlung gut durchhalten lässt. Lässt die Wirkung des Eises allerdings nach, kann es sein, dass die Schmerzen dennoch auftreten. Die für die Behandlung so wichtige Entspannung des Patienten ist aber während der Anwendung gegeben und die Therapie kann so um einiges erfolgreicher sein, als ohne die Betäubung.
Die Friktionsmassage wird besonders bei einem ganzheitlichen Ansatz der Behandlung verwendet. Das heißt, es wird zuerst eine eingehende Anamnese durchgeführt, ehe die Behandlung tatsächlich festgelegt wird. Neben der Therapie des Patienten mit der Massagetechnik der Friktion findet bei der ganzheitlichen Anwendung der Behandlung eine ergonomische Beratung statt, es wird eine Schulung für die richtige Körperhaltung angeboten und es werden Dehnungs- und Kräftigungsübungen durchgeführt. Das alles soll bewirken, dass es dem Patienten nicht nur momentan, sondern auf Dauer besser geht. Meist wird die Friktion daher auch in Verbindung mit einer Physiotherapie verordnet.