Unterwasser-Massage - Beschreibung und Therapie
Die Unterwasser-Massage ist eine Form der Massage, die von den Patienten
in der Regel als überaus angenehm empfunden wird. Sie gehört
in den Bereich der Hydrotherapie. Der Patient sitzt dabei in einer
Wanne mit warmem Wasser, welches mit Druck aus einem Wasserschlauch
kommt. Möglich ist auch die Anwendung in einem Wasserbecken,
in dem der Therapeut ebenfalls steht.
Zur Anwendung der Unterwasser-Massage
Für die Anwendung der Unterwasser-Massage wird eine spezielle Wanne benötigt,
welche aus drei Komponenten besteht. Zuerst einmal muss die Wanne selbst vorhanden
sein. Dann wird ein Pumpenaggregat benötigt. Die dritte Komponente ist der
Schlauch, der an seinem Ende über eine Vorrichtung zum Wechseln der Düse
verfügt. Somit können Düsen unterschiedlichen Durchmessers und
mit verschiedenen Einstellungen verwendet werden.
Es gibt das Umwälzverfahren, bei dem der Wasserschlauch immer wieder mit
dem Wasser versorgt wird, welches auch in der Wanne vorhanden ist. Damit ist
die Temperatur immer gleichbleibend, sie entspricht der Temperatur, die auch
in der Wanne herrscht. Eine andere Variante ist das Zusatzwasserverfahren. Dabei
wird in den Schlauch immer wieder neues Wasser gepumpt, was die Möglichkeit
eröffnet, die Massage immer wieder mit warmem Wasser durchzuführen.
Nötig ist dafür jedoch ein Temperaturfühler an der Wanne, damit
es nicht zu einer Überhitzung kommen kann. Es ist damit möglich, das
wärmere Wasser dem Wasser in der Wanne anzugleichen. Als drittes Verfahren
kommt das Saugverfahren in Frage, welches das genaue Gegenteil vom Umwälzverfahren
darstellt. Hier wird das Wasser vom Schlauch angezogen und es wird ein Unterdruck
erzeugt, wenn die Haut des Patienten die Düse abdichtet. Die Behandlung
ist im Prinzip mit dem Schröpfen vergleichbar, wobei der Unterdruck aber
nicht im Wasser erzeugt wird, sondern durch (teilweise vorgewärmte) Gläser,
die auf die Haut aufgesetzt werden.
Wie wirkt die Unterwasser-Massage?
Die Wirkung der Unterwasser-Massage ist vielfältig und auch aus diesem Grund
wird sehr gern zu dieser Form der Therapie gegriffen. Sie wirkt zum Beispiel
entspannend und löst Stauungen im Gewebe und in der Muskulatur. Der gesamte
Stoffwechsel des Gewebes wird angeregt und es wird eine Resorption im Gewebe
gefördert. Selbst wenn es schon zu Verklebungen oder Vernarbungen im Gewebe
kam, können diese mit Hilfe der Unterwasser-Massage gelöst werden.
Positiv ist die Wirkung der Unterwasser-Massage des Weiteren auf das Herz-Kreislauf-System.
Leidet der Patient zum Beispiel unter Bluthochdruck, so kann hier eine Besserung
erwirkt werden. Es wird eine Senkung des Blutdrucks ebenso erreicht, wie eine
Senkung des Herzschlags und des Pulses. Außerdem kann der Widerstand in
den peripheren Gefäßen gesenkt werden, die Atemfrequenz wird erhöht.
Nicht zuletzt profitieren die Nerven von der Behandlung. Durch die tiefe Entspannung
wird der Mensch ruhiger, die Nerven werden beruhigt und reagieren weniger überreizt.
Damit einhergehend kann eine Linderung von Schmerzen festgestellt werden.
Die Unterwasser-Massage ist auch für Menschen geeignet, die unter keinen
körperlichen Beschwerden leiden, die aber im Alltag stark unter Stress stehen
und eine Auszeit benötigen. Sie können sich hier eine Tiefenentspannung
holen, die sie ansonsten nicht ohne Weiteres bekommen könnten. Nicht zuletzt
wirkt hier das warme Wasser mit, das die Massagewirkung noch unterstützt.
Der Auftrieb des Wassers bewirkt, dass sich der Patient leicht fühlt und
dass er sich einfacher entspannen kann. Daher ist die Unterwasser-Massage auch
für Menschen mit körperlichen Handicaps geeignet sowie für ältere
Leute.
Wann wird die Unterwasser-Massage angewendet?
Die Unterwasser-Massage wird zum Beispiel dann angewendet, wenn verschiedene
Krankheiten behandelt werden sollen. Dann wird aber nach der Stärke der
Unterwasser-Massage unterschieden. Eine einfache Unterwasser-Massage ist bei
Erkrankungen der Organe oder des Gewebes angebracht, eine starke Unterwasser-Massage
wird eher bei Kontrakturen und akuten Erkrankungen angewendet. Die Unterwasser-Massage
mit hohem Druck gehört in den Bereich der medizinischen Anwendungen und
ist gerade im Wellnessbereich kaum zu finden. Diese Form gehört dann eindeutig
zur Hydrotherapie, die auch nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt stattfinden
sollte. Eine schwächere Form der Unterwasser-Massage wird vor allem im Bereich
der Wellnessanwendungen eingesetzt.
Wann sollte die Unterwasser-Massage nicht angewendet werden?
Es gibt eine Reihe von Fällen, in denen eine Unterwasser-Massage nicht angebracht
ist beziehungsweise erst in Absprache mit dem Arzt stattfinden sollte. Das warme
Wasser bewirkt einen hydrostatischen Druck. Dieser darf aber bei Patienten mit
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems nicht angewendet werden. Wer also unter
Erkrankungen des Herzens leidet oder gar schon einmal einen Herzinfarkt hatte,
sollte von der Unterwasser-Massage Abstand nehmen. Sind die Organe von einer
mangelnden Durchblutung betroffen oder besteht eine erhöhte Neigung zu Blutungen,
sollte ebenfalls auf die Unterwasser-Massage verzichtet werden. Tumore und Varizen
sind ebenfalls ein Grund dafür, au die Unterwasser-Massage zu verzichten.
Zumindest müssen bei einer solchen Behandlung die betreffenden Bereiche
des Körpers ausgespart werden, was nicht immer ganz einfach sein dürfte.
Sprechen Sie im Zweifelsfalle besser mit Ihrem behandelnden Arzt, eher Sie sich
einer Unterwasser-Massage unterziehen.
Was es sonst noch zu sagen gibt
Es gibt neben der beschriebenen Unterwasser-Massage, die eher im medizinischen
Sinne angewendet wird, noch eine weitaus schwächere Form. Bei dieser sitzt
der Patient in einer Wanne mit warmem Wasser und er wird direkt von den Händen
des Therapeuten massiert. Die Wirkung geht aber über die einer traditionellen
Massage hinaus. Denn es wird ausgenutzt, dass der Körper sich im Wasser
besser entspannt und besser durchblutet ist. Die Wirkung der üblichen Massage
kann so deutlich gesteigert werden. Bei der Unterwasser-Massage im Wellnessbereich
werden aber auch teilweise auch Schläuche für die Massage eingesetzt,
es werden aber weniger genaue Punkte massiert. Es geht vielmehr darum, den Körper
gleichmäßig zu massieren und so die gesamte Durchblutung anzuregen.
Der Patient fühlt sich hinterher deutlich entspannter, als wenn er nur an
der einfachen Massage teilgenommen hätte. Zudem ist nicht nur der behandelte
Bereich des Körpers in einer besseren Verfassung, sondern der ganze Körper
kann sich entspannen.
Der Therapeut, der die Unterwasser-Massage anbietet, verfügt meist über
ein eigenes Becken, in dem die Behandlung stattfinden kann oder er kann zumindest
ein Becken in der Nähe nutzen, so dass die eigenen Praxisräume nur
für zusätzliche Behandlungen genutzt werden.
Die Unterwasser-Massage ist im Prinzip vergleichbar mit der Wirkung eines Whirlpools,
nur dass die Wirkung noch ein wenig stärker ist. Doch wer sich dafür
begeistern kann, in der Wanne zu sitzen und sich abbrausen zu lassen, der sollte
die Unterwasser-Massage unbedingt einmal ausprobieren. Eine Sitzung dauert unterschiedlich
lange. Das hängt davon ab, ob es sich nur um einen Bereich des Körpers
handelt, der therapiert werden soll, oder ob eine komplette Behandlung erwünscht
ist. Empfehlenswert ist es, vor der Behandlung einige Zeit nichts zu essen oder
zu trinken, damit das Leichtigkeitsgefühl in der Wanne besser zu erreichen
ist. Auch danach sollte der Patient noch einige Zeit lang nachruhen. Diese Nachruhe
ist wichtig, damit die Wirkung vollends greifen kann und sich der Körper
noch ein wenig mehr entspannen kann. Als besonders wirkungsvoll haben sich die
Therapien bewiesen, die in Serien abgehalten werden. Das heißt, wird die
Unterwasser-Massage regelmäßig durchgeführt, so stellt sich zum
einen die Entspannung schneller ein, zum anderen hält sie länger vor
und der Patient kann noch einige Zeit später davon profitieren. Rund sieben
bis zehn Sitzungen im wöchentlichen Abstand werden von einigen Therapeuten
empfohlen. Das individuelle Maß muss aber jeder selbst herausfinden.