Thai-Massage - Traditionelle Thaimassage - Griffe und Beschreibung
Wie der Name schon sagt stammt die Thai-Massage aus Thailand. Hier
ist sie allerdings unter dem Namen Nuad Phaen Boran bekannt. Übersetzen
könnte man diese Bezeichnung mit „uralte heilsame Berührung“.
Die Thai-Massage besteht aus verschiedenen Elementen, die dem traditionellen
Yoga entnommen wurden. Sie beinhaltet zum Beispiel Positionen, in denen der Körper
gestreckt wird, was sich auch nur auf Teile des Körpers beziehen kann. Außerdem
gibt es dehnende Bewegungen sowie die Mobilisation der Gelenke. Einen wichtigen
Teil der Thai-Massage machen zudem die Massageanteile der Druckpunkte aus. Der
Körper wird dabei in zehn Energielinien eingeteilt, beziehungsweise geht
man davon aus, dass diese vorhanden sind. Grundlage für diese Annahme ist
die Lehre des Ayurveda. Diese Linien nun durchziehen den Körper wie ein
Energienetz. In der Thai-Massage wird mit sanftem Druck gearbeitet, wobei nicht
nur die Ballen der Hände, sondern auch die Knie, Daumen, Füße
oder Ellenbogen eingesetzt werden. Damit der Masseur richtig arbeiten kann, wird
die Thai-Massage auf einer Bodenmatte ausgeführt. Die Massage ist im Vergleich
zu anderen Massagearten eher kraftvoll, darf aber dennoch niemals schmerzhaft
sein. Bemerkenswert ist, dass die Thai-Massage sehr lange dauert. Wer eine solche
genießen möchte, sollte sich ausreichend Zeit nehmen, denn sie dauert
rund zwei bis zweieinhalb Stunden.
Wo ist die Thai-Massage verbreitet?
In Thailand gehört diese Form der Massage schon regelrecht zum Alltag und
sie wird hier ganz selbstverständlich in diesen eingebunden. Innerhalb der
Familie wird die Thai-Massage dann integriert, außerdem gibt es die örtlichen
Meister, die die Massage zur Gesundheitsvorsorge anbieten. In den Krankenhäusern
wird die Thai-Massage eingesetzt, damit die Patienten schneller und besser regenerieren
können. Da Thailand ein beliebtes Urlaubsland ist, werden natürlich
auch die Touristen mit bedacht und es werden die Massagen angeboten. Allerdings
werden sie nicht in der ursprünglichen Form angeboten, sondern meist leicht
vereinfacht und ein wenig kürzer.
Im Westen ist die Thai-Massage noch gar nicht so lange verbreitet, wie man vielleicht
annehmen mag. Erst seit den 90er Jahren ungefähr wird sie hier gelehrt und
konnte sich in dem Zuge weiter verbreiten. In Deutschland gibt es die Thai-Massage
unter anderem in Spas oder Yogazentren, angeboten wird sie aber auch in privaten
Praxen.
Wie wirkt die Thai-Massage?
Bei der Thai-Massage wird davon ausgegangen, dass der Körper durch 72.000
Energielinien durchzogen wird. Davon werden aber nur zehn für die Massage
genutzt. Hier auf diesen Linien wiederum liegen die so genannten Marmapunkte,
was so viel wie Energiepunkte bedeutet. Diese Punkte sind auch in dem japanischen
Shiatsu bekannt, hier werden sie als Punkte für die Akupressur genutzt.
Es wird davon ausgegangen, dass der Mensch über diese Punkte mit Energie
versorgt wird. Wird der Körper nun gedehnt, verbraucht der Annahme nach
der Körper mehr Sauerstoff und soll tiefer atmen. Über die Atmung wird
dem Körper dabei die Lebensenergie zugeführt. Wer tief atmet, kann
die eigene Entspannung fördern und regeneriert nach Belastung oder Krankheit
besser. Eingesetzt wird die Thai-Massage traditionell bei Kopfschmerzen, Übelkeit
und anderen Magen-Darm-Infekten, Störungen des Schlafes, Husten, Schmerzen
in den Gelenken, Rückenschmerzen, Schwindel oder auch in einem Zustand des
Schocks, wobei die Anwendungsgebiete noch weitaus weiter gefasst sind und die
hier genannten nur eine kleine Auswahl darstellen.
Die Schulmedizin geht auch davon aus, dass die Thai-Massage wirkt, was bei Weitem
nicht bei allen Massagetechniken angenommen wird. So sagen Schulmediziner, dass
die Massage der Druckpunkte die Blutzirkulation anzuregen vermöge und dass
die Muskeln durch Dehnung weitaus besser entspannen können. Durch die einzelnen
Positionen, die dem Yoga entnommen wurden, kann die Körperhaltung positiv
beeinflusst werden, außerdem wirken sie sich auf Skelett und Muskulatur
aus. Die gesamte körperliche Beweglichkeit kann erhöht werden, wenn
Beugungen und Streckungen der Wirbelsäule vorgenommen werden. Der Lymphfluss
wird verbessert, wenn die Beine in bestimmten Positionen angehoben werden, außerdem
wird auch damit die Durchblutung gefördert. Da eine Tiefenentspannung durch
die Thai-Massage erreicht werden kann, ist es möglich, den Parasympathicus
anzuregen und so die bessere Durchblutung der inneren Organe zu erreichen. Gleichzeitig
kann damit der Stoffwechsel angeregt werden. Wie bei jeder Massage kommen durch
die Berührung das Einstellen von Wohlgefühl und ein Gefühl der
Geborgenheit hinzu. Damit wiederum wird die Entspannung des gesamten Körpers
gefördert.
Wann sollte die Thai-Massage nicht angewendet werden?
Wie bei jeder Behandlung gibt es auch bei der Thai-Massage Fälle, in denen
sie nicht angewendet werden sollte beziehungsweise erst nach Rücksprache
mit dem Arzt. Sind Teile des Bewegungsapparats verletzt, so sollte die Massage
erst nach völliger Ausheilung angewendet werden. Das gilt zum Beispiel für
Knochenbrüche, Sehnen- oder Muskulaturverletzungen. Auch bei bestehenden
Krankheiten sollte die Massagetechnik nicht ohne Weiteres eingesetzt werden.
Bei dauerhaftem Unwohlsein sollte zuerst ein Arzt aufgesucht werden, der entscheiden
kann, ob die Krankheit schulmedizinisch behandelt werden sollte oder ob die Thai-Massage
zumindest unterstützend sinnvoll sein kann. Auch bei Verletzungen und Reizungen
der Haut sollte diese Massagetechnik zumindest an den betreffenden Körperstellen
nicht angewendet werden.
Woher kommt die Thai-Massage?
Es wird davon ausgegangen, dass die Thai-Massage aus Indien stammt, denn die
Begrifflichkeiten sowie die Elemente des Yoga weisen darauf hin, dass ein indischer
Ursprung vorliegt. Als Urheber der Thai-Massage gilt Jivaka-Komarabhacca, der
auch als „Vater der Medizin“ in Thailand gilt. Er lebte im 5. Jahrhundert
vor Christus – natürlich in Indien – und war der Leibarzt des
Bimbisara, des indischen Königs. Die Thai-Massage wurde dann vermutlich
von Mönchen, die nach Myanmar übersiedelten, über die Grenzen
Indiens hinausgetragen worden sein.
Eine andere Annahme ist, dass es die buddhistischen Mönche waren, die die
Massagetechnik einst entwickelt haben, weil sie Schmerzen und Verspannungen durch
lange Meditationen kurieren wollten.
Heute wird die Thai-Massage in Indien nicht angeboten. Die Techniken dort werden
als indische Yogamassage bezeichnet. Es wird davon ausgegangen, dass Elemente
der Thai-Massage sich sogar mit der Traditionellen Chinesischen Medizin vermischt
haben und einen Einfluss auf deren Gestaltung hatten.