Ayurveda-Massage - Gesundheit bei Wellness und Kur
Der Begriff Ayurveda leitet sich aus dem altindischen Sanskrit ab
und bedeutet soviel wie "Die Lehre vom Leben". Dieses Jahrtausende
alte System zur Gesunderhaltung bestand und besteht auf dem Indischen
Subkontinent nach wie vor alternativ und ergänzend zur Medizin
fort. Das Ayurveda-Studium ist so umfangreich wie ein reguläres
Medizinstudium und erfordert sehr viel Disziplin und Können.
Authentische Ayurveda-Ärzte sind deshalb exzellent ausgebildete
Akademiker mit einem sehr breiten Wissen, welche sie zur Behandlung
ihrer PatientInnen einsetzen. Eine solche Behandlung kann beispielsweise
im Rahmen einer mehrwöchigen Kur durchgeführt werden, wo
sie sowohl gezielte Probleme lindern soll als auch allgemeine Vitalität
und neue Kraft bringt. Im Rahmen einer solchen Kur nehmen Schwitzbäder,
eine individuell abgestimmte Ernährung, ein- und ausleitende
Anwendungen sowie Massagen einen wichtigen Stellenwert ein. In Deutschland
wird Ayurveda meist in einfacherer Form praktiziert. Ayurveda-Therapeuten
oder Ayurveda-Massagetherapeuten bieten meist nur einen Teil der
gesamten Behandlungsbandbreite an. Vornehmliches Ziel ist hier die
präventive Gesunderhaltung sowie eine Steigerung des Wohlbefindens.
Doch selbst wer eine Ayurveda-Massage als reine Wohlmühlmaßnahme
ausprobiert, wird die deutliche und tiefe Wirkung dieser so effektvollen
Behandlung spüren. Eine weitere Besonderheit der ayurvedischen
Massagen ist ihr individueller Effekt auf Psyche und Körper:
Gemäß der Lehre des Ayurveda gibt es drei Grundkonstitutionen,
die sogenannten Doshas. Diese umfassen Vata, Pitta und Kapha. Jeder
Mensch, so wird angenommen, besitzt Anteile eines jeden Doshas in
unterschiedlicher Verteilung. Je nach Ausgangssitation kann es also
sein, dass ein Dosha gestört, also zu wenig oder im Übermaß vorhanden
ist. Gezielte Ayurveda-Massagen, entsprechend dem jeweiligen Konstitutionstyp,
sollen dabei helfen, das individuelle Dosha wieder ins Gleichgewicht
zu bringen. Deshalb empfindet manch einer seine Ayurveda-Massage
als entspannend und beruhigens, während ein anderer über
gesteigerte Vitalität und Aktivität berichtet. Ein ausgebildeter
Ayurveda-Therapeut kann dabei helfen, seine ganz persönlich
passende Massage zu finden.
Die unterschiedlichen Massagetechniken innerhalb des Ayurveda sind sehr vielfältig.
Sie umfassen Ölmassagen ebenso wie Trockenmassagen, Behandlungen mit speziell
abgestimmten Kräuterölen oder Kräuterpulvern, Ganzkörpermassagen
oder Intensive Behandlungen einzelner Körperpartien, Massagen mit und ohne
Hilfsmittel. Jede Massage hat dabei ihren ganz eigenen Effekt und eignet sich
somit für spezifische Beschwerden. In spezialisierten Ayurveda-Praxen wird
eine größere Auswahl verschiedener Behandlungen geboten. Welche Massage
die richtige ist, kann zum Beispiel über den individuellen Dosha-Test geklärt
werden. Doch auch in vielen Spas und Kosmetikstudios werden einzelne Ayurveda-Massagen
geboten, welche sich herrlich zur Entspannung eignen und ohne große Vorkenntnisse
zum Genießen einladen.
ABHYANGA
Die Abhyanga-Massage zählt zu den "Königsdisziplinen" innerhalb des
Ayurveda. Diese Ganzkörpermassage wird mit reichlich warmen Öl ausgeführt.
Hierzu wird meist Sesamöl verwendet, bei individuellen Anwendungen können
auch speziell abgestimmte Kräuteröle zugegeben werden. Während
der Massage wird der gesamte Körper von Kopf bis Fuß mit dem zuvor
aufgewärmten Öl massiert, wobei eine klassische Abhanyanga auch die
Haare und die Kopfhaut mit einbezieht. Die Bewegungen sind streichend und fließend,
wobei auch kräftigere Elemente kombiniert werden können. Bei einer
professionell ausgeführten Abhanyanga wird der gesamte Körper in einer
sehr tiefe Entspannung gebracht. Hierzu müssen alle Bewegungen deutlich
spürbar ausgeführt werden (in der Regel etwas stärker als bei
reinen Wellnessmassagen), jedoch niemals zu kräftig oder gar schmerzhaft.
Eine Abhyanga-Massage kann zwischen einer und mehreren Stunden dauern; besonders
effektiv ist die Synchron-Behandlung mit zwei Massagetherapeuten. Diese Form
der Abhanyga wird auch als vierhändige Massage bezeichnet. Nach der Behandlung
ist der gesamte Körper genährt und gestärkt; die Haut wird wunderbar
weich, und ein tiefer Entspannungszustand breitet sich aus. Bei regelmäßiger
Anwendung kann die Abhanyga zur Verbesserung trockener und empfindlicher Haut
beitragen, für Ausgeglichenheit sorgen, die Verdauung und das Nervensystem
positiv beeinflussen und somit Störungen lindern oder vorbeugen.
GARSHAN
Die Garshan-Massage wird mit einem speziell angefertigten Seidenhandschuh ausgeführt.
Dieser bewirkt einen leichten Peeling-Effekt, ist dabei jedoch deutlich sanfter
als andere Mittel (beispielsweise Luffaschwamm oder Salzmassage). Auch sensible
Haut kann durch die sehr leichte Reibung behandelt werden. Die Methode zählt
zu den Trockenmassagen des Ayurveda, die sich hervorragend zur Minimierung des
Kapha-Doshas eignen. Die Wirkung der Garshan-Massage ist dementsprechend durchblutungsfördernd,
zellerneuernd und entschlackend. Die sanfte, aber effektvolle Berührung
mit dem Seidenhandschuh aktiviert die Empfindung und sorgt so für unmittelbares
Wohlbefinden (viele berichten auch über ein wohliges Kribbeln auf der gesamten
Haut). In Folge dessen entspannt sich das gesamte Nervensystem. Eine Garshan-Massage
kann entweder selbst zu Hause durchgeführt werden, wo eine tägliche
Anwendung von mehreren Minuten empfohlen wird. Bei einem Massagetherapeuten dauert
die Behandlung meist zwischen 30 und 60 Minuten. Besonders gern wird die Garshan-Massage
als vorbereitende Maßnahme für eine Ölbehandlung genutzt, weil
die Wirkstoffe jetzt optimal über die Haut aufgenommen werden können.
Doch auch als einzelne Ayurveda-Massage ist Garshan hervorragend geeignet.
UDVARTANA
Die Udvartana-Massage wird auch als Pulvermassage oder Stoffwechselmassage bezeichnet.
Diese Massage ist stark energetisierend, also Vitalität steigernd, und wird
insbesondere bei Übergewicht oder Cellulitis angewandt. Als sogenannte
reduzierende Massage soll sie das Kapha-Dosha verringern helfen und somit bei
der Gewichtsabnahme ebenso wie zur Verbesserungs des Bindegewebes bestens geeignet
sein. Das Herzstück einer jeden Udvartana-Massage ist ein spezielles ayurvedisches
Kräuterpulver, welches aufgewärmt und dann in die Haut einmassiert
wird. Diese Massage wird am gesamten Körper durchgeführt. Durch die
reibenden Pulverkörnchen kommt es zu einem Peeling-Effekt, bei dem die lokale
Durchblutung verbessert wird und Schlacken gelöst werden können. Die
Massage kann mit Kräuterpulver, Kräuterpaste oder in Kombination mit
einem Kräuteröl angewandt werden - Letzteres wird auch als Udsadana
bezeichnet.
JAMBIRA PINDA SWEDA
Bei der Jambira Pinda Sweda-Massage wird die Haut mit erhitzten und in Öl
getränkten Kräutersäckchen bearbeitet. Diese enthalten beispielsweise
Zitronenschalen, Kokosnussstückchen und spezielle ayurvedische Kräuter.
Diese Massagetechnik hat durch die Wärmeeinwirkung einen besonders hohen
muskelentspannenden Effekt und sorgt für eine tiefe Entspannung. Zusätzlich
können die straffenden und verjüngenden Wirkstoffe von Zitrone und
Kräutern durch den Thermo-Effekt besonders tief ins Gewebe eindringen.
PADABHYANGA, KUNDALINI, SHYROABHYANGA
Neben der Ganzkörper-Abhanyga gibt es spezielle Ayurveda-Massagen für
einzelne Körperpartien. Auch diese folgen einem ganz spezifischen Bewegungsablauf
und können bei Beschwerden oder zur allgemeinen Stärkung angewandt
werden. So eignet sich die KUNDALINI-Massage (Rückenmassage) hervorragend
bei Beschwerden von Wirbelsäule, Muskelverspannungen und allgemeinen Rückenschmerzen.
Die PADABHYANGA (Fußmassage) wirkt erdend und soll einen beruhigenden Effekt
haben. Die SHIROABHYANGA (Kopf- und Gesichtsmassage) wirkt gut gegen Kopfschmerzen
sowie Stress und hat zusätzlichen einen verjüngenden Effekt auf die
gesamte Gesichtshaut.